Deutsch-dänisches SchülerInnentreffen in Tonder/Dänemark (27.-29.5.24)
Die Vorfreude war allen anzumerken, als wir (die Klassen 4a und 4b) uns am Bahnhof Altona am Montagmorgen trafen. Schnell die Eltern verabschiedet und schon saßen wir im Zug Richtung Niebüll. Nicht nur wir hatten die gute Idee, die Zeit vor den Sommerferien für eine Reise zu nutzen und so war der Zug voller Schulkinder auf dem Weg in den Norden. Glücklicherweise haben wir aber alle einen Platz für uns und unser Gepäck ergattert. Nachdem wir in Niebüll umgestiegen und schließlich in Tonder ausgestiegen sind, erwartete uns schon Herr Hinkel am Bahnhof und brachte netterweise unser Gepäck mit dem Auto zur Jugendherberge, während wir uns zu Fuß auf den Weg machten. Unsere dänische Klasse war bereits angekommen. Nach einem Picknick auf der Wiese hatten die dänischen SchülerInnen mehrere „Icebreaker“ für uns vorbereitet, Spiele, die das erste Kennenlernen einfach und zum Vergnügen machten. Anschließend wurden wir zu selbst gebackenem Kuchen eingeladen: Gemeinsames Essen verbindet eben.
Nun war Zeit, Tonder zu erkunden. Die Kinder fanden sich in deutsch-dänischen Gruppen zusammen und hatten Gelegenheit, die kleine Stadt Tonder zu bestaunen und das mitgebrachte Taschengeld auszugeben für Snacks und Souvenirs. Pünktlich zum Essen waren wir wieder in der Jugendherberge, wo wir uns über ein sehr leckeres Abendessen, Tacos mit viel Salat, gefreut haben. Der Abend begann mit der gegenseitiger Vorstellung unserer Schulen. Beide Klassen hatten dazu ein kleines Video vorbereitet.
Anschließend gab es weitere Möglichkeiten, die andere Klasse aus Dänemark bei Spiel und Sport besser kennenzulernen. Begeistert haben viele den Cup-Song gelernt, andere haben Fußball gespielt oder wir haben auf der großen Wiese uns gegenseitig Tänze beigebracht. Ein ereignisreicher Tag ging zu Ende und schließlich fielen wir hundemüde in unsere Betten.
Der zweite Tag stand im Namen der Kunst. Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Bus wieder über die Grenze zurück nach Deutschland. Einige Kinder befürchteten schon , die Reise wäre zu Ende, aber unser Ziel war das Nolde-Museum in Niebüll.
Im Nolde-Museum angekommen, nahm uns zunächst Museumspädagogin Martina in Empfang. Sie führte uns durch den von Ava und Emil Nolde angelegten Garten und wir bestaunten den knallroten Klatschmohn, die lilafarbenen Lilien, die dunkelrot und weiß leuchtenden Pfingstrosen und noch die vielen weiteren Blumen, an die wir uns nachher noch erinnern würden. Ava und Emil Noldes Wohnhaus mit angegliedertem Atelier war unser nächstes Ziel. Wir waren begeistert von den ausgestellten Bildern von norddeutschen Landschaften und Menschen. Besonderes Augenmerk lag auf den Blumenbildern, die Nolde gemalt hatte. Martina führte uns nun zu unserem Atelier, wo wir nun selbst tätig werden konnten. Jeder versorgte sich mit einem Malerkittel und griff zur bereitgestellten Aquarellfarbe und Pinsel. Wir waren selbst überrascht, wie schön und farbenfroh unsere Bilder geworden sind. In der Schule werden wir auf jeden Fall noch eine Ausstellung mit unseren Werken machen.
Auf der Busfahrt zurück machten wir einen Schlenker nach Hojer. Die Strecke führte uns über eine Straße, an der die Häuser rechts zu Dänemark gehörten, die Häuser links zu Deutschland. Die beiden Grenzsteine lagen nebeneinander im Asphalt der Straße- so nah wie wir im Bus nebeneinander saßen.
Die Schleuse von Hoyer war unser nächster Aussichtspunkt. Von hier aus blickt man weit in die Marsch auf der einen Seite und auf das Wattenmeer auf der anderen. Bis nach Sylt und Romo konnten wir blicken.
Zurück in der Jugendherberge war Zeit zum Spielen bis zum Abendessen. Gut gestärkt ging es anschließend zur benachbarten Turnhalle. Wir bildeten schnell deutsch-dänische Teams und Herr Hinkel organisierte ein Fußballturnier für alle. Es ging uns nicht ums Gewinnen, sondern nur um den gemeinsamen Spaß und für ein kurzes Hockeyspiel war dann auch noch Zeit. So ging der zweite Tag unseres Aufenthaltes in Tonder zu Ende.
Am dritten Tag hieß es nach dem Frühstück schon Betten abziehen, Kofferpacken, Zimmer aufräumen. Doch bevor unsere neuen dänischen Freunde in den Bus stiegen, war noch Zeit für ein paar gemeinsame Spiele. Schließlich hieß es Abschied nehmen. Alle haben betont, wie gut ihnen die Zeit und die Erfahrung gefallen haben. Diese Verbindung wollen wir aufrecht erhalten-mit Briefeschreiben, einem Besuch von Kollegen oder auch gerne mit einem Treffen von zwei Schulklassen, die so offen und neugierig sind, mehr von den Nachbarn im Norden und Süden zu erfahren, wie wir es waren.
Gerne wären der ein oder andere noch einen Tag geblieben, doch spätestens am Altonaer Bahnhof, wo die Eltern schon auf uns warteten, waren wir auch froh, wieder zu Hause zu sein.