Klassenrat

Konzept zum Klassen- und Schülerrat an der Ganztagsschule an der Elbe

An der Ganztagsschule an der Elbe finden sowohl der Klassen- als auch der Schülerrat regelmäßig statt. Beide Gremien tragen dazu bei, dass unsere Schülerinnen und Schüler Verantwortung für sich, ihre Klasse und die Schule übernehmen. Sie geben ihnen Gelegenheit zur Mitbestimmung und Gestaltung des Schullebens.

Der Klassenrat

Das Kollegium der Ganztagsschule an der Elbe hat sich 2018 auf ein einheitliches Konzept geeinigt, zu dem eine SchiLF durchgeführt wurde. Jede Klasse hat eine Mappe mit den Materialien erhalten, die für die Durchführung wichtig sind. In allen Klassen findet der Klassenrat parallel zu einer festgelegten Zeit statt, zzt. dienstags in der 5. Stunde (Stand 5.7.22).

Der Ablauf des Klassenrats ist folgendermaßen festgelegt:

  1. Phase: Dankes-Phase
  2. Phase: Applaus-Phase
  3. Phase: Entschuldigung-Phase
  4. Phase: Bitte-Phase
  5. Phase: Vorschlag-Phase

Es ist wichtig, diese Reihenfolge einzuhalten. Die Phase ‚Entschuldigung‘ muss vor der ‚Bitte‘ stattfinden, da dann einige Bitten eventl. nicht mehr notwendig sind.

Zu Beginn des Klassenrats werden folgende Ämter verteilt:

Moderator, Phasenwächter, Zeitwächter, Leisewächter, Protokollant (dieses Amt übernimmt ggf. die Lehrkraft).

Der Klassenrat findet im Sitzkreis statt. Der Moderator sitzt auf dem Stuhl der Lehrkraft, diese sitzt außerhalb des Stuhlkreises. Gegenüber dem Moderator steht der ‚Redestuhl‘.

Der/die Phasenwächter/in erhält die laminierten Schilder mit der Phasenbezeichnung sowie mit den Satzkonstruktionen der jeweiligen Phase.

Der/die Zeitwächter/in erhält eine Stoppuhr oder eine Sanduhr und einen Gong/Klangstab. Die Lehrkraft gibt an, wie viel Zeit für die Phasen zur Verfügung steht.

Der/die Leisewächter/in erhält eine Leiserassel oder einen Leisegong. Innerhalb der Klassengemeinschaft ist abzusprechen, welche Möglichkeiten er/sie außerdem haben sollte, wenn die Mitschülerinnen und Mitschüler sich nicht an seine/ihre Ermahnungen halten (z.B. Einsatz des Kartensystems ‚Bei Stopp ist Schluss‘).

Detaillierter Ablauf des Klassenrats

  1. Der Moderator/die Moderatorin eröffnet den Klassenrat: „Ich begrüße euch zur Klassenratssitzung.“
  2. Der/die Phasenwächter/in hängt die Karte „Danke“ sowie den passenden Satz an die Tafel. Der Moderator/die Moderatorin nimmt SuS dran, die sich melden bzw. fragt: „Möchte sich jemand bei jemandem bedanken?“
  3. SuS, die aufgerufen werden, kommen zum Rednerstuhl. Sie beginnen ihren Dank mit: „Ich bedanke mich bei…“. Der/die Moderator/in nimmt das nächste Kind dran.
  4. Der gleiche Ablauf folgt auch bei den weiteren Phasen. Bei der Applausphase wird nach dem Lob geklatscht.
  5. Zu Beginn der ‚Bitte‘-Phase liest die Lehrkraft bzw. der Protokollant/in die Bitten der vergangenen Klassenratssitzung vor:

Beispiel für eine ‚Bitte‘-Phase

Ein Kind hat auf der letzten Klassenratssitzung einen Mitschüler gebeten, ihm keinen beleidigenden Spitznamen zu geben. Der Moderator/in fragt, ob der Mitschüler dieses in der letzten Woche noch getan hat. Ist die Antwort „Nein“, wird die Bitte gestrichen. Sollte die Antwort „Ja“ sein, wird dieses im Protokoll vermerkt. Sollte die Antwort eine Woche später immer noch „Ja“ sein, setzt ein festgelegtes Prozedere ein.

Die neuen Bitten werden in einer standardisierten Formulierung vorgetragen:

„Ich bitte dich, (Name des Kindes), …“

Bei Formulierungen, wie „Ich bitte dich, XY, mich nicht IMMER zu NERVEN/ZU ÄRGERN“, muss von dem/der Moderator/in bzw. der Lehrkraft interveniert werden. „Nerven ist zu ungenau. Sag XY bitte genau, was sie nicht mehr tun soll.“ Im Klassenrat werden konkrete Dinge besprochen, an die sich der Gebetene erinnern und die er auch ändern kann.

Beim Vortragen der Bitte darf kein anderes Kind reden. Das gebetene Kind darf die Bitte nicht kommentieren. Eine Wochen später wird der Gebetene gefragt, ob es ihm gelungen ist, sein Verhalten zu ändern.

Der Protokollant /in bzw. die Lehrkraft notiert die Bitten für die nächste Sitzung und überträgt die Bitten, die erneuert wurden in das aktuelle Protokoll.

  1. In der ‚Vorschlags‘-Phase werden Vorschläge in Bezug auf die Gestaltung des Schullebens gemacht. In der Regel wird nur ein Vorschlag behandelt.

Folgendermaßen sieht der Ablauf aus:

    1. Ein Kind bringt einen Vorschlag ein, z.B. Übernachtung in der Turnhalle. Der Moderator/die Moderatorin lässt abstimmen.
    2. Keine Mehrheit → Vorschlag verworfen
    3. Mehrheit → Die Lehrkraft nimmt Stellung. Ist sie nicht einverstanden, wird der Vorschlag verworfen. Auch an späterer Stelle ist ein Stopp möglich, z.B. zu hohe Kosten, Veto von Eltern oder der Schulleitung.
    4. Daraufhin folgt das Einbringen des Vorschlags in den Schulrat bzw. die Planung.
  1. Abschluss: Der Moderator/die Moderatorin beendet die Sitzung nach Absprache mit Zeit- und Phasenwächter mit den Worten: „Die Klassenratssitzung ist beendet.“

Der Schülerrat

Der Schülerrat findet regelmäßig mit den Klassensprecherinnen und Klassensprechern aller Klassen statt. Hier wurden u.a. die Schulregeln oder Anregungen für den Schulalltag erarbeitet. Vorschläge werden in die Klassen zurückgegeben, dort diskutiert und im  nächsten  Schülerrat weiter besprochen. Hierfür schreibt die Beratungslehrkraft ein Protokoll.